Heizen Sie auch noch durch das Dach?

Wenn es draußen wieder kälter wird, denkt manch ein Wohnungs- oder Hausbesitzer wieder an die unangenehmen kommenden Wintertage, in denen Dachräume einfach nicht mehr richtig aufzuheizen sind bzw. die Heizkostenabrechnung im nächsten Jahr alles andere als erfreulich sein wird! Fragen zur Art und Weise der Dämmung werden sehr häufig an den Sachverständigen Christoph Gruß gestellt. Seine Antwort: „Man kann dabei mit geringen Dämmmaßnahmen schon große Erfolge erzielen.“

Meist sind die am schlechtesten gedämmten Gebäudebereiche die Dächer. Die einzusetzende Wärmedämmung wird von Material, Dicke der Dachkonstruktion und Raumnutzung unter dem Dach bestimmt. Die Dämmung sorgt dafür, daß sich extreme Winter- und Sommertemperaturen möglichst wenig auf die Raumtemperatur auswirken, außerdem soll sie Kondenswasserbildung vermeiden, was durch eine sogenannte Dampfbremse (Kunststoff- oder Aluminiumfolie), die raumseitig unter der Wärmedämmung anzuordnen ist, geregelt wird. Die Dampfsperre kann bei Dämmung mit Naturmaterialien wie z.B. Hanf-, Zellulose-, Schaf- oder Baumwolle entfallen, da diese ihre Dämmwirkung auch bei Feuchteeintritt beibehalten und somit zu einem ausgeglichenen Raumklima durch Aufnahme und Abgabe der Feuchtigkeit beitragen. Bei mineralischen Wärmedämmungen oder solchen aus Polystyrol, bzw. Polyurethan sind Dampfbremsen meist zwingend erforderlich. Die Anordnung der Wärmedämmung kann zwischen, unter oder über den Sparren erfolgen. Auch Kombinationen mehrerer Varianten sind denkbar, aber auf möglichen Tauwasseranfall unbedingt zu prüfen.

Wärmedämmung zwischen den Sparren

Diese ist die gebräuchlichste unter den Dämmarten. Hier kann der Einbau auch nachträglich erfolgen, deshalb ist sie die am häufigsten in Eigenleistung erstellte Variante. Aber leider auch die mit den größten Bauschadenshäufigkeiten! Bereits geringste Verlegefehler verzeiht der Dachaufbau nicht! Kondenswasser kann nämlich durch kleinste Ritzen an Wandanschlußbereichen, Rohrdurchdringungen, Dachfenstern oder an unzugänglichen Dachecken eintreten und richtet verheerende Schäden im Holzaufbau an. Schimmelpilze zeigen sich meist als erste Anzeichen, welche im Laufe der Jahre mit holzzerstörenden Pilzen bis zu einer Gesamtschädigung des Dachstuhles führen können.

Also, wenn Zwischensparrendämmung, dann richtig und fachmännisch! Wärmedämmung unter den Sparren Sie kann aus reinen Dämmplatten (meist Polystyrol) oder aus Verbundelementen – z.B. Dämmplatten mit Gipskarton – bestehen. Zu bedenken gilt hierbei, daß Wohnraum in Höhe der Dämmung und Beplankung verloren geht und daß bei Flugschnee im Winter enorme Feuchte- und Holzschäden die Folge sein können, wenn keine Unterspannbahnen unter die Ziegel montiert sind! Dies ist deswegen auch die am seltensten gebrauchte Variante.

Wärmedämmung über den Sparren

Diese Version ist bauphysikalisch die sicherste Konstruktion. Tauwasser und Schimmelpilzbildung sind bei korrekter Verlegung nahezu ausgeschlossen. Preislich ist diese Variante etwas aufwendiger, als die Zwischensparrendämmung, jedoch vom Dämmergebnis in der Regel besser und meist bleiben diese Dämmungen für 50 und mehr Jahre auf dem Dach! Sie kommt häufig dann in Betracht, wenn die Sparren in ganzer Höhe als Gestaltungselement für den Raum sichtbar bleiben sollen, oder bei schon engen kleinen Dachböden, wo jeder Zentimeter Raumgewinn zählt. Mit Sichtschalung kombiniert ist dies ein schöner Aufbau, welcher farblich von rustikal bis modern gestaltet werden kann.

Wärmedämmung – Systemdächer

Seit 1992 bauen wir die zwar etwas teureren aber wesentlich effektiveren „Warmdächer“ mit einem Dämmmantel über dem Dachstuhl. Hierzu werden verschiedene Fabrikate verwendet. Die Dämmung besteht aus Polystyrol, Mineralfaser, Polyurethan oder auch aus speziellen Zellulose- bzw. Holzfaserplatten. Welches System für Ihr Dach „wärmebrückenfrei“ das beste ist, finden wir gerne gemeinsam heraus.